Putzmittel: Viel hilft nicht viel beim Großreinemachen
Kategorie: Haushalt und Sparen
Putzutensilien; Foto: Alexandra H. / pixelio.de
Eine Milliarde Euro geben die Deutschen jährlich für Hausputzmittel aus. Oft werden mehr Putzmittel verwendet als nötig.
Der BUND rät zu einer sparsamen Dosierung. Mit viel Putzmittel schäumt und duftet es zwar mehr, aber sauberer wird es nicht. Im Gegenteil, die Wirkung kann sogar nachlassen, wenn das Spül- oder Putzwasser zu stark schäumt, da sich das Putzmittel dann an der Oberfläche sammelt und die Fettlösekraft vermindert wird. Das Reinigungsmittel sollte immer erst am Ende zugegeben und die Dosierungsanleitung der Hersteller beachtet werden. Oft reichen schon zwei bis drei Tropfen für mehrere Liter Wasser.
Die in Reinigungsmitteln enthaltenen Chemikalien können die Umwelt und auch die menschliche Gesundheit belasten. Desinfektionsmittel enthalten oft ganze Cocktails an Substanzen, die Allergien und Hautreizungen auslösen können. Besonders problematisch sind Biozide, die zu Antibiotikaresistenzen führen können.
Je spezieller ein Reinigungsmittel, desto schädlicher ist es. Ein Allzweckreiniger, möglichst unparfümiert und ohne Konservierungsstoffe und ein Essig- oder Zitronenreiniger reichen meist aus und können auch schädliche WC-Reiniger ersetzen. Zum Scheuern empfiehlt sich Haushaltssoda. Mit mechanischen Mitteln wie Drahtschwamm, Bürste und Saugglocke lässt sich viel Chemie einsparen.
Wird Geschirr in der Maschine gespült, fehlt die mechanische Reinigungskraft der Hände. Deswegen sind Spülmaschinenreiniger besonders aggressiv und enthalten das in Waschmitteln schon lange verbannte gewässerschädigende Phosphat. Im Biohandel gibt es sowohl sanftere Geschirrspültabs, als auch besonders schonende Reinigungsmittel. Die Verwendung von Mikrofasertüchern oder anderen Putztüchern mit pelziger Oberfläche reduziert den Putzmittelverbrauch weiter.
Antibakterielle Mittel sind im Haushalt überflüssig, da fast alle Haushaltsbakterien harmlos sind. Ihr Einwirken auf den menschlichen Organismus stärkt sogar seine Abwehrkräfte. In antibakteriellen Produkten ist dagegen oft das besonders umweltschädliche Biogift Triclosan enthalten. Diese Chemikalie kann auch Allergien auslösen und zur Zerstörung der schützenden Hautflora führen.