4. August 2010
Umweltgerechte Grabpflege
Kategorie: Ökotipps, Garten, Natur, Sonstige
Friedhöfe verbessern das Stadtklima und bieten Rückzugsräume für viele Pflanzen- und Tierarten. Bei der Bepflanzung von Gräbern sollten aus Sicht des Naturschutzes in jedem Fall heimische Sorten eingesetzt werden. Vor allem Stauden sind genügsam und kostengünstig. Nur ein- bis zweimal im Jahr benötigen sie Pflege. Dabei werden braun gewordene Pflanzenteile entfernt und Mehrfachblüher für eine zweite Blüte zurückgeschnitten.
Für Töpfe, Gestecke und anderes Schmuckwerk wird viel zu oft Plastik verwendet, in den hinteren Ecken von Friedhöfen befinden sich dann wahre "Sondermülldeponien". Plastik gehört nicht auf den Friedhof. Beim Blumenhändler sollten kompostierbare Materialien nachgefragt werden. Auch das vielfach auf Gräbern ausgebrachte Torf hat erhebliche ökologische Nachteile. Es versauert den Boden, sein Abbau vernichtet die letzten Moore und schädigt so die Artenvielfalt. Umweltfreundlicher Ersatz für Torf sind Rindenhumus oder Mischungen aus Kompost, Rinde, Reishülsen und Kokosfasern.
Eine umweltgerechte Alternative zum Friedhof ist der "Friedwald". Hier wird die Asche von Verstorbenen in Urnen in dafür ausgewiesenen Waldstücken am Wurzelwerk von Bäumen beigesetzt. Die Urnen sollten auf biologischer Basis hergestellt sein. Dann verrotten sie ohne Schaden für die Umwelt. Interessierte können sich gemeinsam mit dem zuständigen Förster einen Baum ihrer Wahl aussuchen. Erforderliche Eingriffe zum Schutz der Bäume oder aus Gründen der Verkehrssicherheit werden von fachkundigem Personal ausgeführt.
Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben. Der BUND muss als Quelle erkennbar sein.