30. September 2011
Mode und Accessoires aus der Natur
Kategorie: Kleidung
Kleidung, Schuhe oder Schmuck, die aus der Mode kommen, landen nicht selten im Müll. Hilfsorganisationen sammeln getragene Kleidungsstücke und transportieren sie in ärmere Weltregionen. Second-Hand- oder Umsonstläden verkaufen brauchbare Stücke weiter oder verschenken sie. Zur Herstellung von Kleidung und Mode-Accessoires werden zunehmend recycelfähige oder wieder verwendbare Naturmaterialien und zum Einfärben der Artikel ökologische Farbstoffe eingesetzt. Artikel aus Bio-Baumwolle, Holz, Kokos, Hanf, Fischleder oder Flüssigholz ersetzen umweltschädliche Materialien, Plastik und seltene teure Metalle. Flüssigholz, das bei der Papierherstellung anfällt, ist sogar formbarer als Holz und lässt sich zu 100 Prozent recyceln. Aus Flüssigholz werden beispielsweise Schuhabsätze hergestellt.
Der BUND weist auch darauf hin, dass billiger Modeschmuck aus Plastik im Gegensatz zu Schmuck aus Naturmaterialien bedenkliche chemische Substanzen enthalten kann. Metallschmuck kann außerdem giftige Schwermetalle wie Nickel abgeben. Bei Schmucksteinen ist zu beachten, dass blaue Topase oder farbige Diamanten zumeist industriell unter Anwendung von Neutronen- oder Protonenstrahlen veredelt werden. Dabei werden radioaktive Strahlen freigesetzt. Bei natürlich belassenem Edelstein-Schmuck ist dies nicht der Fall. Anstatt auf die industrielle Herstellung von Schmuck setzen inzwischen viele mittelständische und kleinere Schmuckdesigner ausschließlich auf umweltfreundliche Ausgangsmaterialien.
Kleidung, die nach dem "Von-der-Wiege-zur-Wiege-Prinzip" anstatt nach dem Prinzip "Von der Wiege zur Bahre" - also am Ende für den Müll - produziert wird, lässt sich nach dem Tragen vollständig recyceln oder sogar kompostieren. Nach diesem auf Englisch auch "cradle-to-cradle" benannten Verfahren bieten erste Sportbekleidungshersteller verschiedene Artikel aus 100-prozentiger Bio-Baumwolle an. Lederwaren wie Taschen, Geldbörsen, Gürtel oder Schuhe, die bisher vor allem aus der Haut von Nutz- oder Wildtieren bestehen, werden inzwischen auch aus Fischleder hergestellt. Ein süddeutsches Unternehmen stellt Fischleder-Produkte sogar aus den Rückständen der ökologischen Lachszucht her. Das reißfeste und geruchlose Leder ist unter dem Namen "Nanai-Leder" bekannt.
Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben. Der BUND muss als Quelle erkennbar sein.
Stand: September 2011