Lehm muss nicht erst zu Ziegeln gebrannt werden, um sich als Baustoff zu eignen. Weltweit leben immerhin rund ein Drittel der Menschen in Lehmhäusern.
Auch im hiesigen Fachwerkbau spielte Lehm einst eine wichtige Rolle. Zu Recht, findet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Denn Lehmsteine, Lehmplatten und Lehmputz haben viele gute Eigenschaften. Ungebrannter Lehm kann sehr gut Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Wände aus Lehm sorgen deshalb für eine konstante und gesunde Luftfeuchtigkeit in Innenräumen. Das schont die Schleimhäute der Anwohner und reduziert das Risiko für Erkältungskrankheiten. Auch die Gefahr der Schimmelbildung sinkt. Schließlich kann Lehm Gerüche und Feinstaub absorbieren.
Auch für die Umwelt bietet Lehm als Baustoff einige Vorteile. Bei der Herstellung von Lehmbausteinen wird nur etwa ein Prozent der Energie verbraucht, die zum Beispiel für Mauerziegel nötig ist. Lehmwände helfen darüber hinaus, den Energieverbrauch und die Heizkosten eines Haushalts zu senken, weil sie sehr gut Wärme speichern können. Beim Verputzen bieten sich viele Möglichkeiten, kreativ mit Farben und Formen zu arbeiten. Tapeten und Wandfarben werden überflüssig.
Für das Bauen mit Lehm gibt es mittlerweile ein breites Angebot an Techniken und Produkten. Wer es versuchen möchte, sollte sich vorher von Fachleuten beraten lassen. Mehr unter www.dachverband-lehm.de.
Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben. Der BUND muss als Quelle erkennbar sein.