28. April 2010
Elektrogeräte - aus "alt" wird "fast wie neu"
Kategorie: Technik, Sonstige
Pro Bundesbürger werden jährlich acht Kilogramm Elektroschrott recycelt. Die Hersteller sind zwar zur Rücknahme ausgedienter elektronischer Geräte verpflichtet, haben aber wenig Interesse an einer Wiederverwendung. Daher landen ausgemusterte, aber noch funktionstüchtige Geräte auf den kommunalen Wertstoffhöfen leider im selben Container wie defekte. Dabei steht die Ökobilanz von Handys, Computern und anderen Elektronikartikeln in keinem Verhältnis zur ihrer Lebensdauer. Um einen neuen PC herzustellen sind unter Berücksichtigung der Energie- und Rohstoffgewinnung rund 14 Tonnen Material und 33.000 Liter Wasser notwendig. Und ein einziges Jahr, das ein Computer länger läuft, vermeidet mindestens 35 Kilogramm CO2.
Oft wird Elektroschrott auch exportiert. Mit den alten Geräten entledigen wir uns – vor allem ins nichteuropäische Ausland – nicht nur vieler Gefahrstoffe. Dem hiesigen Rohstoffkreislauf gehen auch kostbare Materialien wie Gold, Kupfer, Platin oder Indium verloren. Solange ein umweltgerechtes Recycling nur in Europa oder anderen hochentwickelten Regionen möglich ist, sollten elektronische Geräte auch dort verwertet werden. Bei steigenden Weltmarktpreisen wird es außerdem zunehmend profitabel, Rohstoffe zu recyceln.
Grundsätzlich sollten neue Geräte nur dann gekauft werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Ausgemusterte Handys oder Musik-Player können auch in sogenannten Umsonst- oder Schenk-Läden abgegeben oder gegen etwas anderes eingetauscht werden. Private Händler nehmen alte Elektrogeräte an, um sie gegebenenfalls zu reparieren und weiterzuverkaufen. Gebrauchtwarenbörsen bieten funktionsfähige Altgeräte und eine gute Möglichkeit ist es, alte Computer und Zubehör an einen "ReUse"-Computer-Händler oder einen "ReUse"-Verein zu geben. Hier wird das Gerät so umgerüstet, das sich seine Lebensdauer deutlich verlängert. Second-Hand-Hardware mit dem Prüfsiegel "ReUse" erfüllt die Qualitätsstandards für gebrauchte Geräte inklusive einer zwölfmonatigen Gewährleistung. Ein solches Gerät ist zwar nicht "der letzte Schrei", aber es ist zuverlässig und es hilft der Umwelt.
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